Risse im Gewebe einer Urbanen Topographie
Von einer phänomenologischen Betrachtung ausgehend werden in der Theoriearbeit das Stadtgebilde und die durch den stetigen Wandel entstehenden Orte von Brachflächen, Leerstellen und Baustellen als jene Orte des Abbruchs, Umbruchs oder Aufbruchs erforscht. Dabei wird betrachtet, welche Ambivalenz aus Störfaktor und Gestaltungspotenzial in diesen Orten liegt und wie diese künstlerisch verhandelt werden können.
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In der szenografischen Installation auf einer Brachfläche im schon seit Jahren neu entstehenden Hafenviertel Offenbach widmet sich die Arbeit den Beobachtungen am Übergang und der Atmosphären von Zwischenräumen. Betrachter_innen der Installation steigen zunächst auf einer Treppe über eine Mauer und verschaffen sich so in einem symbolischen Akt der Eroberung einen Zugang zu einer Fläche, die sonst unzugänglich ist. Auf der anderen Seite der Mauer wird aus der Treppe eine Tribüne und die Betrachtenden werden zu Beobachtenden einer symbolischen Grundsteinlegung. Sie blicken auf einen im Umbruch befindlichen Schauplatz und damit auf einen atmosphärischen Moment des Dazwischenseins, in dem sich das Vorangegangene und das ungewisse Nachfolgende berühren. Dieser Moment steht gleichfalls für die Atmosphäre des Wartens und des Erwartens auf den Baubeginn des dort geplanten HfG-Neubaus. Vor allem widmet sich die Arbeit auch einem persönlichen Umbruchsmoment: dem Prozess des Diploms, der zugleich Abschluss und Neubeginn ist.