Fuel for Hatred
Was kann an dem Bildprogramm des Black Metal, seinen Inszenierungspraktiken und den Abweichungen innerhalb des Genres über das gesellschaftlich Unbewusste, das es hervorgebracht hat, abgelesen werden? Worin liegen die Faszination und Anziehungskraft eines so extremen und nach außen hin abweisenden Musik- und Bildstils wie des Black Metal – und wie sollten wir als Gesellschaft mit einem solchen Phänomen umgehen? Gibt es Möglichkeiten, künstlerische Wege zu finden, Black Metal zu öffnen? Gibt es Elemente, die es lohnt zu bewahren? Oder ist seine Nähe zur faschis-tischen Ästhetik und Ideologie nicht aufzulösen? Anhand eines psychoanalytischen Deutungsvorschlags auf der Grundlage von Klaus Theweleit und mithilfe der Definition archaischer Männlichkeit und ihrer Inszenierungspraxen im filmischen Raum von Jan Grünwald habe ich versucht, die Struktur der im Black Metal produzierten Bilder zu verstehen.
Vogelfrei
Vogelfrei ist ein auf Found Footage-Material basierendes, im Rotoskopie-Verfahren animiertes Musikvideo zu einem experimentellen Musikstück im Black Metal-Stil des Multi-mediakünstlers Alex Traka. Protagonistin des Stücks ist die Stadttaube, von deren Schicksal als Außenseiterin des Großstadtdschungels erzählt wird.
Einst als Haustier eine nützliche Begleiterin des Menschen, ist die Taube heute in ihrer verwilderten Form vielen nur mehr ein Dorn im Auge. Ihr täglicher Kampf ums Überleben inmitten von Beton und menschlichem Unrat wird in Vogelfrei in ausdrucksstarken Zeichnungen zu einem emotionalen Plädoyer für die Ausgestoßenen und Missverstandenen verdichtet.