Kunstlager im Ausstellungsraum
In der Theoriearbeit werden Kunstdepot und Depotausstellung in den Kontrast zum Archiv und zum White Cube gesetzt. Der Fokus der Betrachtung liegt auf dem Demokratisierungsprozess der Institutionen. Es wird darüber hinaus bei exemplarischen Untersuchungen von Galerielagern und Schaudepots die Frage nach der Vermarktung gestellt. Zunächst wird sich dem Thema über das Museum als Gesamtinstitution angenähert, beginnend von der Wunderkammer bis hin zum Digitalisierungsprozess der aktuellen Museen. Im letzten Teil der Arbeit werden das Schaudepot Basel und insbesondere die Ausstellung über das Projekt Atlas von Aby Warburg in Berlin betrachtet.
Verpackt und Weggeräumt
Die Arbeit erforscht in Theorie und Praxis die ästhetische Wirkung von Kunstdepots der Museen, Galerien und Kunstschaffenden. Die praktische Arbeit zeigt eben genau diese Räume als Gemälde: Schachteln und Kisten, in denen die weggeräumte Kunst wartet. Objekte in einer ständigen Warteposition sind Teil der Kulturwelt, werden aber doch nicht ausreichend wertgeschätzt, um gezeigt zu werden. Sie warten auf den Moment, in dem der Kontext einer Ausstellungsidee, deren Ausrichtung und der Blick eines_r Kurators_in auf sie trifft. Oder sie bleiben weggesperrt, um auf den nächsten Vermarktungsmoment zu warten, in dem sie nicht als identitätstragendes Objekt eine Rolle spielen, sondern als Geldanlage: als Konsumgut, zwischen Spektakel, Kunstmesse und White Cube, immer in Konkurrenz zum nächsten Objekt, und doch immer kurz davor, in Vergessenheit zu geraten.