
Vagina Dentata
Mein Diplom ist als ein Hybrid zwischen Theorie und Praxis anzusehen. Aus meiner theoretischen Arbeit über die Vagina Dentata entstand eine Graphic Novel, die meine theo-retischen Ansätze visualisiert.
Die Vagina Dentata ist heute eine Stellvertreterin – eine Metapher – für die Kastrationsangst des Mannes. Das liest man zumindest, wenn man die Vagina Dentata zum ersten Mal googelt oder wenn man viele der führenden wissenschaftlichen Untersuchungen des Motivs verfolgt. Dabei wurde erst durch die Kolonialisierung die Vagina Dentata verwestlicht und zu dem Männerschreck gemacht. Ich werfe mit einem feministischen Blick ein anderes Licht auf die Vagina Dentata, indem ich die These aufstelle, dass der Darstellung der Vulva als etwas Böses ein Sinn innewohnt – und zwar die Systemregulierung des Patriarchats. Mythen und Erzählungen üben eine große Macht auf die Gesellschaft aus, zugleich sind sie ihr Produkt und wirken auf sie ein. Sie sind wie Erziehungsratgeber aus früher Zeit und die meisten Erzählungen über die Vagina Dentata dienen dem Erhalt eines Status Quo, in welchem die Frau mit einer Vielzahl von Zuschreibungen untergeordnet wird. Das generierte Schreckensbild der penisverschlingenden Vulva wird als Waffe genutzt, um Frauen daran zu hindern, selbstbestimmt dem patriarchalen Idealbild der Frau zu entkommen. Macht die Frau einen falschen Schritt, wird ihr vorgeworfen, böse zu sein, falsche Entscheidungen getroffen und schlechte Angewohnheiten oder Charakterzüge zu haben. Sie gilt nun als Monster, Hure, Emanze und / oder Zicke. Mit meiner Graphic Novel untersuche ich verschiedene Ansätze in der Thematisierung der Vagina Dentata und analysiere den Mythos aus heutiger Sicht. Ziel ist es, ein aufklärerisches Licht auf diese Spielart der Misogynie zu werfen und Klarheit in die Anwendung dieses Konstrukts zu bringen, um dagegen angehen zu können. Mithilfe des Comics entzerre ich die verdrehten Geschichten und gebe Stimmen Gehör, die aus dem vorherrschenden kulturellen Verständnis verschwunden sind.
Vagina Dentata
Mit meiner Graphic Novel untersuche ich verschiedene Ansätze in der Thematisierung der Vagina Dentata und analysiere den Mythos aus heutiger Sicht. Ziel ist es, ein aufklärerisches Licht auf diese Spielart der Misogynie zu werfen und Klarheit in die Anwendung dieses Konstrukts zu bringen, um dagegen angehen zu können. Mithilfe des Comics entzerre ich die verdrehten Geschichten und gebe Stimmen Gehör, die aus dem vorherrschenden kulturellen Verständnis verschwunden sind.