Rena Chilas
Design ❷❶
Diplom Theorie

Auf den ­­­­­ Spuren des Neuen Frankfurt

Aufarbeitung und Archivierung des Nachlasses von Liselotte Müller

Liselotte Müller war eine Grafikerin in der Zeit des Neuen Frankfurt, sie blieb als Gestalterinnenpersönlichkeit jedoch unbekannt. Müller studierte von 1923 bis 1929 an der Kunstschule Frankfurt. Die Sammlung von Phillip Albinus, ihrem ehemaligen Fachlehrer an der Schule, brachte 2012 Arbeiten von Müller hervor. Der Nachlass aus dem Familienbesitz komplettiert die Arbeiten zu einem Konvolut, das im Rahmen dieser Arbeit erschlossen und zu einem Werkverzeichnis aufgearbeitet wurde. Im Zuge der Bearbeitung zeigten sich einige interessante Pfade. Bedeutende Wegbegleiter_innen und Lehrende konnten zugeordnet und ein stilistischer Werdegang dargestellt werden. Müller kreuzte die Wege einiger namhafter Kolleg_innen, studierte bei Albinus, Baumeister, Renner, Leistikow, Rasmussen und anderen. Sie beendete das Studium mit dem Schwerpunkt Werbegrafik. Auch in der Zeit nach dem Studium, in ihrer Anstellung als Zeichnerin bei der Bauer’schen Gießerei in Frankfurt, entstand eine Fülle an Arbeiten im Stil der Neuen Grafik und Neuen Typografie. Nach dieser kurzen Karriere entschied sich Liselotte Müller für die Heirat und einen Rückzug ins Private.

siehe weiter: maybrief 057, Juli 2022, Rena Chilas: Liselotte Müller, eine Werbegrafikerin aus der Frankfurter Kunstgewerbeschule, Seite 23. ernst-may-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteure/downloads/
maybriefe/maybrief57-Juli-2022.pdf
Designtheorie
Prof. Dr. Klaus Klemp
Diplom Praxis

Carbo+

Die Kleinanlage CARBO+ karbonisiert Biomasse wie Grünschnitt, Holz oder Geäst zu hochwertiger Pflanzenkohle. Die Kohle ist ein Hilfsmittel für Kleingärtnereien, Community- oder Privatgärten. Ihre zentrale Eigenschaft ist jedoch die Fähigkeit, CO₂ zu binden und zu halten. Jedes organische Material kann zu Kohlenstoff werden. Anfallende Rohstoffe, die sonst entsorgt würden, eignen sich besonders als Ausgangsmaterial zur Herstellung von reiner Pflanzenkohle vor Ort. Denkbar sind grober Strauchschnitt, aussamende oder rhizombildende Beikräuter, krankheitsbefallene Pflanzenteile uvm. Das aufwandsgering und emissionsarm karbonisierte Material kann als Bodenaufwerter und zur Herstellung der eigenen Terra Preta dienen. Dort eingesetzt wird das gebundene CO₂ für Jahrtausende gehalten, die Wasserspeicherkapazität des Erdbodens erhöht und der Humusaufbau gefördert. Dauerhaft angewendet könnten die Betreiber_innen klimapositiv wirtschaften.

Für den vorliegenden Entwurf wurde ein Sauerstoff- und Gasführungsverfahren ausgearbeitet, welches es erlaubt, ein minimales Starterfeuer einzusetzen. Dieses wird durch die ausgetriebenen Pyrolysegase befeuert und gehalten. Die gezielt in den Ringraum geleiteten Gase halten die Hitze und somit die Pyrolyse am Laufen. Treten keine Synthesegase mehr aus, erlischt das System.

Industrial Design
Prof. Frank Georg Zebner