Design und Gemeinschaft
Wie können Designer_innen mit partizipativen und offenen Designansätzen soziale Innovation unterstützen und anstoßen? Der Begriff der Sozialen Innovation von Ezio Manzini beschreibt die Entwicklung neuer Wege, alltägliche Bedürfnisse zu erfüllen, die soziale, ökonomische und ökologische Ansprüche gleichermaßen bedienen können. Da sie auf dem gemeinsamen Gestalten und auf aktiver Teilhabe basieren, werden in der vorliegenden Arbeit teilhabeorientierte Designansätze auf ihren Beitrag zur Sozialen Innovation hin untersucht. Insbesondere die Gestaltung von Infrastrukturen nach Pelle Ehn und die Open Design-Bewegung werden dabei sowohl theoretisch als auch anhand konkreter Projekte näher beleuchtet. Es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, soziale Innovation mit Design zu unterstützen.
HARVEST
Das Projekt HARVEST zielt darauf ab, einen alternativen Umgang mit Ressourcen aufzuzeigen und vorhandene Potenziale zu nutzen. Viele wertvolle organische Materialien aus der Region werden bisher wenig beachtet. Um Schurwolle, Grünstängelmoos, Brennesselfasern und andere regionale Rohstoffe zu textilartigen Materialien zu verarbeiten, wurde das natürliche Wachstum von Pflanzen genutzt: Die feinen Wurzeln von Hafer wachsen dabei durch die Rohstoffe hindurch und verbinden sich mit diesen zu einem stabilen Material. Die Eigenschaften des Verbundmaterials können direkt im Wachstumsprozess bestimmt werden, indem Strukturen durch Schablonen vorgegeben werden. Einem zusammenhängenden Stück können verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften zugeordnet werden.
