Frauen in der Psychiatrie um 1900–1940
Die theoretische Arbeit beschäftigt sich mit (kunstschaffenden) Frauen in der Psychiatrie in der Zeit von 1900 bis 1940. Die Thesis gibt Einblicke in die damaligen gesellschaftlichen und medizinischen Zustände und Lebenswelten von Frauen in Psychiatrien. Ungleiche Machtverhältnisse zwischen Männern / Psychiatern und Frauen / Patientinnen, die geschlechtsspezifische Behandlungen, Diagnosen und deren Folgen einschließen, werden beleuchtet. Die Biografien der Künstlerinnen Christine Lavant, Else Blankenhorn und Elfriede Lohse-Wächtler werden als konkrete Einordnung des zuvor beschriebenen betrachtet. Die künstlerische Praxis der Frauen stellte ein wirkungsvolles Werkzeug der Eigenermächtigung und Aufrechterhaltung der Selbstbestimmung dar. Die Thesis schließt mit einem kurzen Bogen in die Gegenwart, der verdeutlicht, dass es noch zahlreiche gesellschaftliche Missstände gibt.
Refugium
Der frei gewählte oder erzwungene Rückzugsort wird zum Ausgangspunkt für eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit einer Umwelt, welche von zunehmend dysfunktionalen und lebensfeindlichen Zuständen geprägt ist. Dies trägt dazu bei, dass unbekannte Räume neu erschlossen werden und andere Räume nicht (mehr) frei zugänglich sind. Die praktische Diplomarbeit umfasst abstrakte, vielschichtige Landschaftsmalereien (Acryl) auf Leinwand, eine Wandcollage aus kopiertem Papier in schwarzweiß sowie Digitaldruck und räumlich angeordnete Textfragmente in einem installativen Setting. Weiterer Bestandteil der Szene ist ein Unikatbuch, in dem die verschiedenen Medien arrangiert und mit weiteren Erzählungen und Fragmenten collagiert sind. Die Textfragmente, die sich durch das Buch und die Installation ziehen, können ergänzend oder begleitend gelesen werden und eröffnen – parallel zum visuellen Teil – eine weitere Ebene.