ZEICHENWANDEL
Animal Simbolicum nennt der Kulturphilosoph Ernst Alfred Cassirer den Menschen in seinem Werk Philosophie der symbolischen Formen. Mit diesem Begriff unterstreicht Cassirer die menschliche Fähigkeit, Zeichen zu schaffen sowie die wahrgenommene Welt durch sie zu interpretieren. Doch wie verhält sich das Phänomen der Zeichen über lange Zeiträume hinweg? Durch Wandelphänomene, die unterschiedlichen Ursprungs sein können, verändert sich die Bedeutungs- und Inhaltsebene eines Zeichens, wobei im Falle der Warnzeichen die eigentliche Botschaft der Warnung verloren geht. Wie warnen wir einen Menschen in 10.000 Jahren vor der Strahlung der Atomlager? Die theoretische Arbeit beschäftigt sich mit diesem Thema und wägt anhand von Fallbeispielen mögliche Lösungen ab.
Erbgut
Erbgut ist ein dezentralisierter Datenspeicher, mit dem über das Speichermedium Desoxyribonukleinsäure (DNS) große Datenmengen bis zu 1.000 Jahre auf kleinstem Raum gesichert werden können. Daten bestehen aus einem binären Code, der mithilfe von Technologien in DNS-Nukleinbasen übersetzt werden kann, wobei ein einziger Tropfen DNS über eine Speicherkapazität von 200 Exabytes verfügt. Verstaut in einer kleinen Kapsel, können diese großen Datenmengen mithilfe von Erbgut von Generation zu Generation weitergereicht werden. Erben können zum einen die Geschichte ihrer Ahnen einsehen, zum anderen ihre eigene für die Nachwelt festhalten. Somit zeigt Erbgut einen Weg, wie Wissen zukünftig kontinuierlich erhalten werden kann – und macht dieses für die Nachwelt zugänglich.