
MONTAGEEFFEKTE IN DER MALEREI DER SPÄTMODERNE
Im Theorieteil habe ich mich mit der Verwendung der Montage als Bildskizze in der Malerei auseinandergesetzt. Die Begriffe Malerei und Montage scheinen sich zu widersprechen: So assoziiert man die Malerei mit dem Adjektiv organisch, wohingegen der Begriff Montage aus der Technik zu stammen scheint. In meiner Diplomarbeit zeige ich, dass dieser Widerspruch nur scheinbar ist. Die Verwendung fotografischer Hilfsmittel in der Malerei begann schon mit der Erfindung der Camera obscura. Auf den Gebrauch dieser Hilfsmittel folgte fast automatisch das Zusammensetzen eines Bildes aus mehreren Fotofragmenten.
Werden so zusammengesetzte Bilder in der Malerei rückverbildlicht, behalten sie Merkmale der zugrundeliegenden Montage, die sogenannten Montageeffekte. Diese habe ich in meiner Arbeit untersucht.
COLLAGENMALEREI
Der praktische Teil meiner Diplomarbeit bestand aus einer Serie großformatiger Malereien auf Leinwand bzw. Baumwolle. Die Malereien sind Porträts. Die Malweise ist unscharf. Ich arbeite mit Bildreferenzen, die ich als Entwurf montagehaft zusammensetze und dann in die Malerei übertrage. Ich arbeite mit einer zügigen Malweise in Öl und verwische die noch nassen Farben ineinander. Dadurch scheinen die Fragmente der Montagen auf der Leinwand miteinander zu verschmelzen. Die Grenzen der Gesichter verschwimmen mit den Grenzen der Leinwand. Ich möchte mit meinen Arbeiten keinen bestimmten Menschen abbilden, ganz bewusst sollen meine Porträts nicht mehr an die zugrunde liegenden Bildreferenzen erinnern. Ich möchte vielmehr mehrere Facetten des Menschen in einer Malerei abbilden.