
Zwischen Aneignung & Abneigung
Öffentliche Räume sind Projektionsflächen für die städtische Bevölkerung und als solche müssen sie ein hohes Maß an Aneignung ermöglichen. Das Design ist gefordert, Lösungen zu finden, die eine Vielzahl von zum Teil widersprüchlichen Anforderungen erfüllen sollten. Andernfalls wird riskiert, dass die gestalteten Dinge auf Ablehnung stoßen, die sich mitunter in Vandalismus oder Gewalt äußert. Obgleich die Gesellschaft für ihre Umwelt in erheblichem Maße mitverantwortlich ist, sind es die Gestalter_innen, die stellvertretend für viele Menschen wichtige Entscheidung über die Ausformung des Öffentlichen treffen. Hierzu müssen Nutzungsebenen, die über den individuellen Gebrauch hinausgehen, erkannt und gedeutet werden können.
Habiton
Die Hauptrolle bei Habiton spielen solitär lebende Wildbienen, die als Ausgangspunkt für die Ansiedlung einer Vielzahl von Insekten angesehen werden können. Die Bedürfnisse der einzelnen Arten wurden zum zentralen Gestaltungselement und in ein einfach zu installierendes und wartungsarmes System überführt. 3D-gedruckte Keramikmodule dienen als äußere Hüllen, die durch verschiedene Füllmaterialien optimal an die Nistbedürfnisse von Wildbienen angepasst werden können. Habiton bietet bereits in seiner kleinsten Einheit als einzelnes Modul die Möglichkeit, gebietsübergreifende Strukturen zu bilden. Zudem lässt es sich bedarfsgerecht erweitern, um resiliente Artengemeinschaften zu fördern. Davon profitiert letztendlich auch der Mensch als Teil des globalen Ökosystems.