Stadt für Manche
In meiner theoretischen Diplomarbeit wird untersucht, wie feministische Street Art als Ausdrucksform politischen Widerstands im öffentlichen Raum genutzt werden kann, um die Perspektiven von marginalisierten Personengruppen sichtbar zu machen und patriarchale Strukturen zu kritisieren. Es wird gezeigt, dass die Straße durch die visuelle Gestaltung in einen diskursiven Raum transformiert werden kann, der es ermöglicht, feministische Perspektiven und Bedürfnisse von FLINTA* zu kommunizieren. Street Art wird als ein anonymes Sprachrohr betrachtet, das als wirkungsvolles Mittel im Kampf gegen epistemische Ungerechtigkeit eingesetzt werden kann, um politischen Wandel zu bewirken. Die Wirkungsmacht von Kunst kann genutzt werden, um Emotionen auszulösen und ein öffentliches Bewusstsein für feministische Themen zu schaffen. Die Beispiele aus unterschiedlichen globalen Großstädten zeigen, dass Street Art vielfältige Ausdrucksformen des künstlerischen Widerstands bieten kann, die auf kulturelle Konventionen reagieren. Die Verbindung zwischen Kunst und Aktivismus kann eine effektive Strategie sein, um feministische Themen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und das Bewusstsein für sie zu erhöhen.
Knickfabrik
In Kinderbüchern werden Geschichten und Sachverhalte häufig reduziert dargestellt. Dabei werden oft veraltete Stereotypen und Klischees, beispielsweise von Geschlechterrollen, reproduziert. Zudem werden die Geschichten in Kinderbüchern, die in Deutschland verkauft werden, meist mit hauptsächlich weißen Charakteren aus einer eurozentristischen Perspektive erzählt. In einer diversen Gesellschaft ist es jedoch wichtig für Kinder, vielfältige Identifikationsmöglichkeiten zu haben, um sich selbst repräsentiert zu sehen. Daher gibt es immer beliebter werdende Kinderbücher, die dem entgegenwirken wollen: diverse Kinderbücher, die jedoch oft wie Lehrbücher gestaltet sind. Es geht darin meist um einfache Sichtbarmachung. Mein Anspruch war es, Kinderbücher zu illustrieren, in denen Kinder mit verschiedenen körperlichen Dispositionen, Attributen und Zuschreibungen dargestellt werden. Sie sollten keine Stereotype reproduzieren, vielfältige Rollenbilder vermitteln und marginalisierte Charaktere und diverse Familienkonstellationen repräsentieren. Dabei wollte ich kein anti-rassistisches Lehrbuch schreiben, sondern ein Bilderbuch, in dem Diversität ganz natürlich vorkommt, während die erzählte Geschichte im Vordergrund steht.
Aus dieser Idee sind zwei Bücher entstanden, die eine Geschichte aus der Gefühlswelt von Kindern erzählen. Unterstrichen habe ich das visuell mit der Darstellung der Mimik.Das Schriftbild betont und differenziert die Charaktere. Um die Bücher leicht zugänglich zu nachen, habe ich die Druckdatei sowie eine Anleitung für den Ausdruck auf einer Webseite zur Verfügung gestellt.