Dekorativ, weiblich, überflüssig
Die Theoriearbeit beschäftigt sich mit der Wertung und Hierarchisierung von Kunst und Kunsthandwerk. Dabei wird eine Abwertung des Kunsthandwerks im Laufe des 20. Jahrhunderts genauer betrachtet und außerdem beleuchtet, welchen Einfluss diese Abwertung auf das Kunsthandwerk und die Kriterien der zeitgenössischen Kunst heute hat. So scheint das Kunstgewerbe zunächst in der Möglichkeitsvielfalt der Postmoderne und der gänzlich industrialisierten Gegenwart wieder an Bedeutung zu gewinnen. Hier findet eine Idealisierung der Werkstatt und des handwerklichen Arbeitens statt. Führt diese Idealisierung zu einer Aufwertung des Kunstgewerbes? Und in welchem Verhältnis stehen Kunst, Kunstgewerbe und Design heute?
Abstraktion in Malerei und Keramik
Anknüpfend an meine theoretische Arbeit, interessierte mich im praktischen Teil das Kippmoment zwischen angewandter und freier Arbeit. Dabei diente die klassische Vasenform als Ausgangspunkt für Verfremdungen durch Asymmetrien, Unregelmäßigkeiten und Deformationen.
Die so entstandenen Formen werden installativ auf einem Teppich aus Zeichnungen gezeigt, der den prozessualen Zusammenhang deutlich macht, aber auch Objekt und Zeichnung verschwimmen lässt. Die Bildwelt der Zeichnungen wurde schließlich in zwei Malereien aufgegriffen, die ebenfalls im Raumgezeigt werden.