
Design oder Altsein
In schwindelerregendem Tempo werden mittels neuer Technologien ständig weiterentwickelte und damit verbesserte Produkte auf den Markt gebracht. Bereits bestehende verschwinden leise von der Bildfläche. Genauso wie der Mensch selbst, altern auch die von ihm gestalteten Dinge. Wie aber altert Design? In der Gegenüberstellung des Alter(n)s des Menschen mit dem der gestalteten Dinge zeigen sich trotz offensichtlich gegenläufiger Lebenserwartungen viele Analogien. Der ewige Konkurrenzkampf bei Produktverbesserungen und marginalen Innovationen führt lediglich zu einer Scheinvielfalt. Produkte, die sich nicht allzu sehr von ihresgleichen unterscheiden dürfen, setzen nur eine Spirale fortwährender geringfügiger Weiterentwicklungen in Gang, die in eine augenscheinliche Uniformierung der Produkte mündet. Damit wird das Alter der gestalteten Dinge nur noch in Details erkennbar. Auf der anderen Seite versucht sich der Mensch ebenso mit allen Mitteln gegen das Altern zur Wehr zu setzen, wodurch natürliche Altersanzeichen immer schwerer wahrnehmbar werden.
Design als Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie sollte wieder sich markant unterscheidende Produktinnovationen erzeugen, indem es sich mehr an den sich langsamer wandelnden Alltagsbedürfnissen orientiert. So entsteht harmonisch Synchronizität, die gegenwärtig durch hochgetaktete, rein technologisch getriebene Weiterentwicklungen gestört wird. Die bevorstehenden globalen Herausforderungen kann Design für sich nutzen, indem es Neues mit Altbewährtem gekonnt zusammenführt. Design kann nicht nur Schrittchen, sondern auch imponierende Sprünge.
Odem
Atemnot kann mit kontrollierter und ruhiger Atmung entgegengewirkt werden. Odem ist ein medizinisches Inhalationsgerät zur Anwendung bei Atemwegserkrankungen sowie zur Kräftigung der Atemwege und Stärkung des Immunsystems. Während der Inhalation mit Odem werden Benutzer_innen dazu angehalten, sich voll und ganz auf den eigenen Atemrhythmus zu konzentrieren und sich dabei zu entspannen. Dadurch können Medikamentendosen reduziert werden. Zudem werden durch den meditativen Prozess die Selbstwirksamkeitserfahrung und das persönliche Wohlbefinden gesteigert.
Odem ist modular aufgebaut und besteht aus drei Teilen. Die schwarze, flexible Matte dient der hygienischen Aufbewahrung und Desinfektion des Inhalationstuches nach der Anwendung. Das in der Aufbewahrungsmatte eingerollte Tuch mit integrierter Membran speichert und vernebelt die Inhalationslösungen. Es wird zum Inhalieren auf das Gesicht gelegt und bedeckt zum Zwecke der Entspannung auch die Augen. Der Ring aus Bronze dient als Mund-Nasen-Abdeckung sowie zur Energieversorgung für die Verneblungsmembran. Nach der Inhalation versorgt der Ring die schwarze Matte mit Strom und die Desinfektion mittels UV-C Licht beginnt.