Chatbots als Simulation Kognitiver Verhaltenstherapie
Die Arbeit beschäftigt sich mit Gesprächen im Digitalen und mit transhumanen Formen psychotherapeutischer Behandlungsmöglichkeiten, anhand derer der Prozess voranschreitender Automatisierung und Digitalisierung von Arbeit sichtbar wird. Dabei kommt die Frage auf, ob eine bessere und umfangreichere Datenerhebung wirklich eine individuellere Behandlung evoziert. Im Detail bezieht sich die Arbeit auf Apps, die Chatbots verwenden. Diese werden von Krankenkassen ergänzend zur psychotherapeutischen Behandlung verschrieben und sollen therapeutische Gespräche simulieren. Krankenkassen profitieren von niedrigen Behandlungskosten und die Betroffenen von einer allzeitigen Erreichbarkeit therapeutischer Maßnahmen. Dazu wurden drei Apps über Wochen getestet, ausführlich beschrieben und analysiert.
Intelligente Achtsamkeit im digitalen Einklang
Die praktische Arbeit ist eine Video- / Audio-Installation, die sich Künstlicher Intelligenz bedient und Meditation und Achtsamkeitsübungen imitiert und persifliert. Visuelle Formsprache, Musik und Instruktionen sind an das Sujet angelehnt. Im Tieferen beschäftigt sich die Arbeit mit Körperlichkeit im Digitalen, der Simulation von Menschlichkeit sowie der Suche nach Gesprächen mit sich und dem Spirituellen. Sie zeigt die Schattenseiten von Selbstoptimierung, ist Kritik an Automatisierung von Arbeit, der Datafizierung menschlichen Lebens und sozialer und kultureller Ausbeute. Gleichzeitig sind solche Darstellungsweisen auch in einer Gegenkultur zu finden, was die große Ambivalenz von Menschlichkeit in einer kapitalistisch digitalen Welt zeigt.