
Das Metallische in der Malerei
Die theoretische Arbeit untersucht Werke von Künstler_innen, die Metalle als Malgrund verwenden. Bereits in der antiken Kunst wurde auf Kupferplatten gemalt, wobei das Metall nicht als Material zu erkennen war. Beliebt waren die Platten – als Alternative zu Holztafeln oder Leinwänden – aufgrund ihrer Stabilität. In der zeitgenössischen Malerei auf Metall ist das Material in der Regel sichtbar. Entweder bleibt das Metall frei, wird also gar nicht bemalt, oder es scheint durch transparent aufgetragene Farbschichten hindurch. Aber warum soll das Metall auf dem Bild sichtbar sein? Was assoziieren wir mit dem metallischen Glanz? Und warum sollte er im jeweiligen Gemälde enthalten sein? Diesen und anderen Fragen bin ich anhand von Werken der Künstlerinnen Claudia Desgranges, Pamela Rosenkranz und Myriam Holme nachgegangen.
Malerei auf Metall
Seit 2020 habe ich eine Gruppe von Gemälden mit Öl auf Aluminium entwickelt, die sich auf das Licht und die Farbe ausgewählter Bilder aus der Kunstgeschichte beziehen. Ausgehend von der Idee, das Licht eines Motivs wahrhaftig in das Bild zu integrieren, folgt der Farbauftrag der Technik des Aquarells von hellen zu dunklen Tönen, so dass das freigelegte Metall der hellste Teil des Bildes ist. Entstanden sind flüchtige, durchscheinende Gemälde, die durch die Reflexionen des Metalls je nach Blickwinkel unterschiedlich wirken. Während der Lichteinfall in den Farbverläufen an traditionelle Kunst erinnern, steht das industriell gefertigte Aluminium für das Zeitgenössische und erinnert an reflektierende Architekturfassaden und Fensterfronten.